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Ist Kyudo Zen?

Ein berühmtes Buch zum Thema Kyudo ist: „Zen in der Kunst des Bogenschießens“. Dieses Buch führte zu einer falschen Wahrnehmung Kyudos in Deutschland. Oft glauben die Leute, dass man bei Kyudo nicht zielt und das Treffen auch nicht wichtig ist. Dies ist schlicht und ergreifent falsch. Schon ab dem 3. Dan wird bei der Prüfung das Treffen des Ziels verlangt.
Aber gehen wir ein Schritt zurück. Kydo wurde von Inagaki-sensei nach Deutschland gebracht. Er unterrichtete die Heki Schule (zu den zwei großen Stilrichtungen komme ich ein anderes mal). Heki stammt vom Kriegsschießen ab. Hier galt, wenn man nicht trifft kann der Gegner zurück schießen, was der Gesundheit nicht zu gute kommt. Aber, was nützt einem ein Treffer wenn man nicht durch die Rüstung des Gegners kommt? Richtig, nichts. Das durchschlagende Treffen ist ein zentraler Punkt der Heki Schule. An dieser Stelle kann man sagen, dass das Treffen allein nichts wert ist, wenn man anhängt, dass es auf das durchschlagende Treffen ankommt.
Kyudo hat also nichts mit der Meditation des Zen zu tun. Natürlich wird die Technik intensiv geübt und kann einen meditativen Charakter bekommen, doch ist dies nicht das Ziel sondern eine Folge der hohen Konzentration. Weiterhin gilt, dass sich der Lernende nicht vom nicht Treffen entmutigen lassen soll oder gar seine Technik so verändert, dass er zwar trifft aber nicht durchschlagend trifft. Es gilt, wer die richtige Technik beherscht, und hier meine ich auf einem sehr sehr hohem Niveau, wird immer durchlagen Treffen. Daher wird die richtige Technik groß geschrieben. So viel zum Thema Zen und Kyudo. Bis zum nächsten mal, euer Xerber.
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Die Entdeckung der Masse

Hallo, hier ist euer Xerber. Es kommt fast schon zu spät aber trotzdem will ich was dazu zu schreiben. Am Dienstag ging eine Nachricht durch die Medien. „Am LHC wurde wurde das Higgs entdeckt“ hieß es an einigen Stellen. Als Teilchenphysiker muss ich dazu sagen, nein es wurde nicht entdeckt. Was am LHC gefunden wurde ist mehr eine Andeutung wo das Higgs sein könnte.

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Tag zweiundzwanzig, oder himmlische Höllen

So, da sind wir, in Beppu der Onsen Stadt. Hier gibt es so viele natürliche Quellen, dass nicht nur unser Hotel sein eigenes Onsen hat, sondern auch Häuser damit geheitzt werden. Wasserdampfwolken sind hier kein seltener Anblick.

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Am frühen Morgen machten wir uns schon auf eine kleine Wanderung, unser Ziel ein „verstecktes Onsen“. Hierbei handelt sich es einfach um Onsen, die nicht einfach zu erreichen sind (irgendwo in der Wildnis) und nicht gewerblich genutzt wird. Die Wanderung führte uns an sehr nette Orte, vorbei an Bambus und kleinen Flüssen.

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Von unserem Weg aus war sogar ein anderes verstecktes Onsen zu sehen.

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Dann war es soweit, wir kamen an unserem Ziel an.

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Da wir nicht alleine waren gibt es jetzt erstmal keine Bilder mehr. Das Onsen heißt Eninyu und besteht aus mehreren Becken an einem Fluß. Eine kleine Hütte beim Onsen dient als Umkleide, ansonsten ist alles um einen herum Natur pur. Ein Becken hat sogar 43 Grad Celsisus heißes Wasser. Das alleinige Betreten des Beckens ist mit schmerzen verbunden. Nach einer Weile stillen sitzens im Wasser bekommt man das Gefühl, dass die Haut taub wird. Wahrscheinlich weil sie gerade abstirbt. Dann wird einem klar, dass man da wieder raus muss, leider wird das Wasser gefühlt wärmer wenn man sich bewegt, was wieder schmerzen bedeutet. Doch hat man das überlebt hat man ein Gefühl der Entspanntheit.
Nach Hebinyu ging es weiter in ein Schlamm Onsen, hier kann man sich so richtig mit heißem Schlamm einschmieren, wirklich toll. Leider auch hier keine Fotos erlaubt.
Danach besichtigten wir eine Höllenonsen. Hierbei handelt sich um eine Reihe natürlicher Quellen mit 80-95 Grad Celsius Wasser Temperatur. Natürlich kann man nicht in diesen Quellen baden. Aber durch die Mineralien im Wasser sind die Quellen schön an zu sehen.

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Danach besuchten wir noch eine weiteres Onsen. Dies hat verschieden Becken und sogar ein Außenbad. Besonders gefallen hat mir hier das Wasserfall Bad. Ein Wasserstrahl fällt aus mehreren Metern höhe ungebremst herrunter. Dadurch kann man sich sehr gut massieren lassen.
Am Abend fuhren wir nach Hiroshima, wiedereinmal dient uns dieser Ort nur als Sprungbrett um ewig lange Fahrten am Stück zu vermeiden. Bis dann, euer Xerber.

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Tag achtzechn, oder der Rehflüsterer

So, heute bin ich etwas früher zum schreiben gekommen, daher noch ein paar Nachträge zu gestern.
Okonomiyaki: bei Okonomiyaki handelt es sich um ein Gericht welches in der Hiroshima Art in Schichten aufgebaut ist. Teig, Nudeln, Salat, Sojasprossen, Fleisch und was man sonst so noch drauf tun kann und das Ei nicht zu vergessen. Oben drauf kommt dann noch eine Schöne Schicht Soße und grünes Pulver, keine Ahnung welche Pflanze dafür verwendet wird.
Peac Memorial Park: Queddy und ich haben uns dafür entschieden nicht ins Peace Memorial Museum zu gehen, da wir beide schon bei früheren Besuchen drin waren. Für jeden der noch nicht drin war kann ich es nur empfehlen aber ein zweites mal muss nicht sein. Der A-Dom war frühernein Finanzgebäude. Die Atombombe explodierte relativ genau über diesem Gebäude in der Luft. Das Kuppelförmige Dach schmolz aber die Wände blieben weitgehent in takt da die Kraft der Explosion direkt von oben kam.
Nun zum heutigen Tag. Wir machten uns morgens auf nach Miyajima. Viele werden den Ort kennen auch wenn ihnen der Name nichts sagt. Es handelt sich um die Insel auf der das berühmte Tori im Wasser steht.

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Hier zum Tori gehört nartürlich auch ein Schrein.

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Interessant an allem ist, dass bei Flut der ganze Schrein vom Wasser umgeben ist. Bei Ebbe kann man zum Tori laufen. Abgesehen davon gibt es viel zu zutrauliche Rehe.

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Das Bild wurde ohne Zoom aufgenommen, das Reh stand Quasi mit der Schnauze vor dem Objektiv. Zeitweise verfolgten uns zwei Rehe um an unsere Brote ran zu kommen. Die lassen sich auch von nichts abschrecken und ich dachte die Rehe in Nara sind aufdringlich.
Neben aufdringlichen Rehen und berühmten Tori gibt es einige nette Tempel.

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Am späten Nachmittag ging es dann nach Fukuoka. Leider regnete es wieder in Strömen. Wir gingen erstmal in den Tempelbezirk doch mussten wir feststellen, dass die Tempel um 16:30 schon zu sind.

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Deswegen gingen wir gleich zum Abendessen über. Diesmal in einem Kleinen Schuppen am Fluß.

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Ach ja, warum wir in letzter Zeit pech mit dem Wetter haben liegt daran, dass zwei Taifune (Klugscheißer Modus an: Taifun setzt sich aus den japanischen Worten Tai = Groß und Fun = Wind zusammen) über Japan ziehen. Wir bekommen zur Zeit nur die Ausläufer ab und bis auf das schlechte Wetter ist alles ganz gut. Bis dann, euer Xerber.

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